Öffentliche Bestellung

Was ist die öffentliche Bestellung?

Die öffentliche Bestellung ist der Nachweis für besondere Sachkenntnis, überdurchschnittliche Qualifikation und Seriosität des Sachverständigen. Als öffentlich bestellter Sachverständiger ist man darauf vereidigt, Sachverständigenleistungen unabhängig, weisungsfrei, persönlich, gewissenhaft und unparteiisch zu erbringen. Gutachten müssen inhaltlich nachvollziehbar, nachprüfbar und fachlich richtig erstellt werden. Außerdem besteht Verschwiegenheitspflicht.

Wie wird man öffentlich bestellter Sachverständiger?

In Deutschland gilt die öffentliche Bestellung als wichtigster und angesehenster Qualifikationsnachweis. Für eine öffentliche Bestellung müssen Sachverständige mit mindestens 5 Jahren Berufserfahrung überdurchschnittliche Fachkenntnisse, praktische Erfahrung und persönliche Eignung nachweisen. Bestellung und Vereidigung erfolgen nach einem mehrstufigen Prüfungsverfahren, in unserem Sachgebiet durch die Industrie- und Handelskammern, und ist auf einen Zeitraum von 5 Jahren befristet.

Was passiert nach Ablauf der Bestellung?

Um nach diesem Zeitraum erneut bestellt zu werden, wird von der Bestellungskörperschaft überprüft, ob noch alle Bestellungsvoraussetzungen vorliegen und der Sachverständige seiner stetigen Fortbildungspflicht nachgekommen ist. Die bestellende Kammer überwacht als Aufsichtsbehörde die Einhaltung des umfassenden Pflichtenkataloges.
In Gerichtsverfahren sollen öffentlich bestellte Sachverständige vorrangig herangezogen werden (§ 404 Abs. 2 ZPO, § 73 Abs. 2 Stopp, § 173 VwGO) und ihre Gutachten werden in der Regel von Finanzämtern akzeptiert.